Landesnachrichten
Zeitschrift der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.
Nr. 96 - November 1999
- Kangasniemi
- Expo2000 & innovatives Finnland
- Politik · Gesellschaft
- Musik · Film · Bücher
- Sport
- Kommentar
- DFG-NRW
Kangasniemi
Finnlands schönste Gemeinde
Eisangeln in Kangasniemi
Paddeln ~ Die Naarajoki-Route
Expo2000 & innovatives Finnland
Thermische Behandlung bewirkt Wunder am Holz
Mika, der Finne
Politik · Gesellschaft
Berlin: Nordische Botschaften in gemeinsamem Haus
Behinderte Menschen haben in Finnland eine starke Position
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Musik
Neue Erfolge
DINGO
Seit 1984 geistert "Dingo" um den Sänger Pertti Olavi "Neumann" Nieminen in den finnischen Medien herum. Und auch 1999 hat es die Band geschafft, in den Charts von Radiomafia zu erscheinen. Einige Wochen im Sommer rangierte die neue Single vor Importen aus Amerika und England und zeigte damit, daß auch finnische Musik konkurrenzfähig sein kann. Derjenige, der ehrlichen finnischen Rock mit finnischen Lyrics mag, dem sei Dingo ans Herz gelegt. Gerade die Zusammenstellung der Singles auf "Tuhkimotarina" sei empfohlen.
Kontinuität zeichnet die LPs von Dingo aus. Die Band gehört zu den wenigen, die auch nach 15 Jahren noch in der Ursprungsformation auftreten; auch wenn eine erfolgreiche Solokarriere Neumanns die Produktivität Dingos unterbrach.
1984 erschien ihre erste Single "Sinä ja minä/ Lakatut varpankynnet" bei Finnlevy und Vappu 1984 kam die Debut-LP "Nimeni on Dingo" heraus. 19-mal führte "Levonton tuhkimo" die Charts bei Rockradio an.
Die zweite Single "Autiotalo/ Nahkatakkinen tyttö" stieg zur bis dahin meistverkauften Single in Finnland auf. Die zweite LP "Kerjäläisten valtakunta" ging schon am ersten Tag 70.000 Mal über den Ladentisch und bekam in der ersten Woche Platin, wurde also mehr als 100.000 Mal verkauft.
Um auch im Ausland erfolgreich sein zu können, wurden "Autiotalo" und "Kirjoitan" ins Englische übersetzt und hießen "The House without a name" und "Tell me now". Sie wurden in Schweden, Norwegen, Dänemark und England auf den Markt gebracht. Das dritte Album, "Pyhä klaani", erschien 1986 und war, den Kritiken zufolge, ein Flop. Im gleichen Jahr, am 4.10., löste Dingo sich auf. Dieses Ereignis war auch den Hauptnachrichten des finnischen Fernsehens eine Meldung wert. Als Grund für die Trennung wurde damals private Gründe genannt, aber auch der Diebstahl von Konzerteinnahmen während der Tournee 1986 spielte eine Rolle. 1993 erschienen die Singles auf einem Album unter dem Titel "Tuhkimotarina". Die erste LP nach der Wiedergründung, "Via Finlandia". verkaufte sich nur 13.000 Mal, aber dennoch war die Band wieder auf Tournee durch Finnland. Schon 1986 machte Dingo die größte Tournee, die Finnland bis dahin erlebt hat. 1998 trafen sich die Mitglieder wieder, um zu üben. Im August füllten sie die Hartwall-Arena in Helsinki. Und 1999 landete Dingo einen Nr. 1-Hit in den finnischen Charts.
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Film
Hannu Salonen
Downhill City
Der Debütfilm des jungen finnischen Regisseurs Hannu Salonen mit der Trägerin des Deutschen Filmpreises Franka Potente in einer der Hauptrollen wurde für den "Regie-Förderpreis der Hypo-Vereinsbank" anläßlich des Filmfests München nominiert. Außerdem ist der Film für das renommierte San Sebastian International Film Festival in Spanien ausgewählt worden und steht in der Endauswahl für die Filmfestspiele in Venedig. "Downhill City", dessen Drehbuch Salonen ebenfalls geschrieben hat, spielt zum Teil in Helsinki, der zentrale Schauplatz ist aber das Berlin von heute.
Streifzüge durch die Großstadt
Der Film erzählt die Geschichte von sechs Menschen, die gerade dabei sind, ihr Leben radikal zu verändern: Der finnische Musiker Artsi (Teemu Aromaa) verläßt das verschneite Finnland und will endlich den Durchbruch schaffen. Die junge Sächsin Peggy (Franka Potente) hat sich von ihrem Freund, dem Kickboxer Hans (Andreas Brucker) getrennt, weil er nur an seine Karriere denkt. Der Schriftsteller Fabian (Axel Werner) hält sich als Pizzafahrer über Wasser, Michaela Rosen als Doris streift ziellos durch die Straßen. Die sechste Hauptrolle ist die des jungen Sascha (Sebastian Rudolph), der aus dem Gefängnis kommt und sein Glück in der Besetzerszene sucht. Ihre Wege kreuzen und verlieren sich in der Großstadt Berlin.
Musik spielt eine wichtige Rolle in diesem Film. Sie stammt von der lappländischen Band "22 Pistepirkko", die auch in Deutschland in den Independentkreisen Bekanntheit genießt.
Der Blick eines Finnen auf Berlin
Hannu Salonen wurde 1972 in Finnland geboren. Bereits während der Schulzeit drehte er seine ersten Kurz- und Dokumentarfilme, im Jahr 1990 erhielt er den Dokumentarpreis der Stadt Helsinki für den Kurzfilm "Ein Auge offen". Nach dem Abitur in Helsinki nahm er sein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) in Berlin auf.
Die Großstadt Berlin bildet den Rahmen für "Downhill City". Salonen versteht Berlin als eine urbane und moderne Stadt, "eine Stadt, in der man voller Hoffnung ankommt, die aber kaum jemand ohne Narben verläßt." "Diesen Schicksalen gilt mein Interesse und meine Liebe", wie er in seinem Regiekonzept schreibt. Salonen zeigt nicht die Fassaden der renovierten und auf Hochglanz polierten neuen Hauptstadt, sondern eher die Hinterhöfe und die Überlebensstrategien der kleinen Leute.
Deutsch-finnische Koproduktion
Nicht nur inhaltlich bildet "Downhill City" eine Brücke zwischen Finnland und Deutschland, zwischen Helsinki und Berlin. Auch an der Finanzierung dieses Filmes haben finnische und deutsche Institutionen mitgewirkt: "Das kleine Fernsehspiel" des ZDF, die finnische Filmförderung, Channel Four Finland und das Filmboard Berlin-Brandenburg. Hannu Salonen ist einer der wenigen Absolventen der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb), dem die Finanzierung eines abendfüllenden Abschlußfilms gelungen ist.
(aus: Revontulet - Nordlicht, 3/99, Nachrichten der DFG-Landesverbände Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt)
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Buchprojekt der Deutsch-Finnischen Gesellschaft
Das gute Buch
Mit Unterstützung der Deutsch-Finnischen Gesellschaft e.V. erschienen folgende Bücher:
"Kanteletar - Alte finnische Volkslyrik"
Erstmalig werden in diesem Band 220 von weit über 600 Liedern aus der großen Sammlung finnischer Volkslieder des Gelehrten Elias Lönnrot deutschen Lesern vorgestellt. Auswahl und Übertragung von Trudelies Hofmann, München.
ISBN 3-424-01363-3, 333 Seiten. Preis: 38.- DM. Eugen Diederichs Verlag, München 1997
Kalevala - Das Nationalepos der Finnen -
mit 20 Holzschnitten von Osmo Niemi, als Teilausgabe (19 Runen) zum 150-jährigen Jubiläum des 1849 erschienenen "Neuen Kalevala".
Das von Elias Lönnrot in den Jahren 1828 bis 1833 im finnischen Volk gesammelte Liedgut wurde von ihm zu einem in der Welt einzigartigen Epos zusammengefaßt und unter dem Namen "Kalevala" veröffentlicht. In den Liedern (Runen) stehen der Alltag, die Gebräuche und Sitten sowie Zaubertaten im Mittelpunkt.
Der bekannte Künstler Osmo Niemi (geb. 1946 in Tampere, verstorben 1995 in Berlin) paßt seine Gestaltungsweise in diesen Arbeiten der archaischen Erzählweise der epischen Lieder an und verwendet dafür zum Teil Formelemente der alten Felsenzeichnungen.
ISBN 3-356-00792-0, 208 Seiten, Preis: 29,80 DM, Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 1998
Finnland spezial - Zeitschrift für Literatur
Zeitgenössische finnische Belletristik und Lyrik in deutscher Übersetzung (Carpelan, Hotakainen, Idström, Jansson, Katz, Liksom, Paltto, Tikkanen, Tuuri u.a.)
ISBN 3-924143-13-7, ISSN 0946-7912, 180 S., Preis: 29,- DM, Eiswasser Verlag, Riewerts & Saguma GbR, Vechta 1998
"Das Regierungssystem Finnlands". Von Helen Endemann.
Es handelt sich hier um die Dissertation des DFG-Mitglieds Dr. Helen Endemann. Ziel der Untersuchung ist es, Parallelen zur Weimarer Reichsverfassung aufzuzeigen sowie die Verfassungswirklichkeit zu beleuchten.
ISBN 3631-34568-2, 204 Seiten. Preis 69.,- DM, br., Peter Lang GmbH, Frankfurt/Main 1998
"Als Großvater auf Skiern nach Finnland kam". Von Daniel Katz.
Daniel Katz, 1938 in Helsinki geboren, Tunnelbohrer und Sprengmeister, Musikredakteur und Schauspieler, Dolmetscher und Journalist, arbeitet seit 1968 als freier Schriftsteller. Für sein in verschiedene Sprachen übersetztes Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, so 1993 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden.
ISBN 3-356-00832-3. 200 Seiten. Preis 29,80 DM. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 1999
Weitere Veröffentlichungen:
Zusammen mit der Aue-Stiftung (Stiftung zur Förderung Deutscher Kultur in Helsinki) hat die Deutsch-Finnische Gesellschaft e.V. 1996 das Buch "Finlandia - Bonn" von Yrjö Väänänen in deutscher Sprache herausgegeben.
Yrjö Väänänen, von 1970 bis 1974 Leiter der Handelsvertretung der Republik Finnland in der Bundesrepublik Deutschland und von 1974 bis 1977 erster finnischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, untersucht und analysiert in dem Buch die finnisch-deutschen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg.
ISSN 1237-7422. 272 Seiten, Preis: 29,- DM, Todt-Druck GmbH, Villingen-Schwenningen
Als alleiniger Herausgeber legte die Deutsch-Finnische Gesellschaft im Jahre 1997 "Finnlands deutsches Königsabenteuer 1918" von Anders Huldén vor.
Der Journalist, Korrespondent und Diplomat Anders Huldén lernte während seiner sechsjährigen Tätigkeit als Generalkonsul in Hamburg die Familie des Prinzen Friedrich Karl von Hessen kennen, der im Oktober 1918 zum König von Finnland gewählt worden war, den Thron aber nie besteigen konnte. Im Ergebnis umfangreicher Studien in finnischen, deutschen und schwedischen Archiven entstand in finnischer und schwedischer Sprache das in den nordischen Ländern stark beachtete Buch, das nun auch in deutscher Sprache vorliegt.
ISBN 3-9801591-9-1, 282 Seiten, Preis: 38,- DM, Traute Warnke Verlag, Reinbek
Bestellungen direkt an die Verlage
oder an
Burkhart E. Poser · Lloyd-G.-Wells-Str. 31 · 14163 Berlin
Die Preise verstehen sich zuzüglich Versandkosten. Stand: 7.9.1999
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Auslandsfinne des Jahres
Mika Häkkinen
Bei dem Wettbewerb "Auslandsfinne des Jahres", der durch Suomi-Seura und Ilta=Sanomat gemeinsam organisiert wurde, konnte sich der Formel-1-Fahrer und amtierende Weltmeister Mika Häkkinen mit einer überwältigenden Mehrheit durchsetzen. Für Häkkinen stimmten insgesamt 1067 Ilta=Sanomat-Leser und Besucher von Internet-Seiten. Eishockeyspieler Teemu Selänne erzielte 320 Stimmen, und den dritten Platz mit 288 Stimmen belegte der Entwickler des Linux-Computerprogramms, Linus Torvalds.
Dieser Wettbewerb in Zusammenarbeit von Suomi-Seura und Ilta=Sanomat wurde bereits zum zweiten Mal ausgetragen. Im Jahre 1996 wurde Karita Mattila zur Siegerin gekürt.
Der Traum: Weltmeister der Formel-1
Mikka Häkkinen (31), der Formel-1-Weltmeister der Jahre 1998 und 1999, saß bereits seit seiner Kindheit in vielen verschiedenen Rennautos, und schon als Schulbube träumte er von einer Karriere als Formel-1-Fahrer. Mit 14 Jahren hatte Mika geschworen, die Weltmeisterschaft in dieser Klasse zu gewinnen.
Seine ersten Erfahrungen mit Rennfahren machte Mika Häkkinen im Alter von fünf Jahren mit einem gemieteten Mikroauto auf der Rennbahn in Keimola. Seine Eltern, Harri und Aila Häkkinen, haben das Rennhobby und die Karriere ihres Sohnes seit dieser Zeit unterstützt. Harri Häkkinen ging sogar einige Jahre zwei Arbeitsstellen nach, um das geldverschlingende Hobby seines Sohnes zu finanzieren. Das junge Talent konnte später Sponsoren finden - der erste von ihnen war Allun Grilli in Häkkinens Heimat, Martinlaakso in Vantaa. Diese Imbißbude ist heute eine beliebte Sehenswürdigkeit. Der erste der großen Sponsoren war Kari O. Sohlberg der Fa. G.W.Sohlberg. Ihm gelang es, im Jahre 1988 Keke Rosberg - den ersten finnischen Formel-1-Weltmeister - als Manager für Häkkinen zu gewinnen.
1974 bis 1986 fuhr Mika Häkkinen Carting (Formel C). In dieser Zeit wurde er fünfmal finnischer Meister.
1987 wechselte der neunzehnjährige Mika nach England, um dort in Formel-Ford 1600-Klasse zu fahren. Im gleichen Jahr gewann er die finnische, schwedische und nordische Meisterschaft und konnte ein Rennen in der europäischen Meistertabelle für sich entscheiden. 1988 kam dann Formel-Opel und die Europa-Meisterschaft. Als nächste wechselte er in die Formel-3-Klasse im Jahre 1989.
Acht Jahre bei der Formel-1
Mika Häkkinens Formel-1-Karriere fing 1991 im Lotus-Judd-Stall an. Seine beste Leistung in der ersten Saison war eine fünfte Stelle in Imola - in der Gesamtwertung kam er auf Platz 15. Im Jahr danach fuhr er für Lotus-Ford und beendete die Saison mit Platz 8. Bei den einzelnen Rennen konnte er zweimal auf Platz 4 vorfahren - in Magny Cours und am Hungaroring.
Zum McLaren-Stall wechselte Mika 1993. Mercedes wurde 1995 Partner von McLaren. 1994-1996 hatte der Rennstall viele Probleme mit dem Fahrzeug. Häkkinen sagt, daß es damals sehr schwierig war, sich zu motivieren, wenn das Auto immer wieder seinen Dienst quittierte. Die beste Plazierung vor seinem siegreichen Jahr 1998 war ein vierter Platz in der Gesamtwertung, wobei er sich die ganzen Jahre immer innerhalb der ersten acht befand.
Mika Häkkinens Karriere scheiterte fast gänzlich an einem schweren Unfall bei dem Rennen in Adelaide 1995, als er gegen die Leitplanke fuhr. Sein Leben hing am seidenen Faden. Nachdem er aus der Koma erwacht war, mußte er noch lange im Krankenhaus bleiben. Im Nachhinein sagt er, daß seine heutige Ehefrau Erja und sein Stallchef Ron Dennis durch ihre Anwesenheit an seinem Krankenbett "ihn wieder zurück ins Leben holten". Häkkinen erholte sich jedoch überraschend schnell und konnte seine Rennen bereits im Frühjahr 1996 fortsetzen. In den Jahren 1995 und 1996 konnte er den fünften bzw. sechsten Platz in der Weltmeisterschaftswertung belegen.
1998 - Weltmeister
Die endgültige Wende seiner Karriere kam 1998. Das Jahr verlief unter glücklichen Sternen von Anfang an, und bei acht Rennen konnte er als Sieger die Ziellinie durchfahren - beim Start war er neunmal in Pool-Position.
Das Ziel aus seinen Jugendzeiten konnte er am l. November 1998 beim Rennen von Suzuka erreichen. Der Weltmeistertitel ging eindeutig an Mika Häkkinen, nachdem sein schärfster Konkurrent Michael Schumacher durch einen Reifenplatzer aus dem Rennen schied. Der zweite Höhepunkt des Jahres war für Mika der Sieg beim Rennen in Monaco - auch ein lang gehegter Traum von ihm.
Die laufende Formel-1-Saison ist unbeständig gewesen. Das neue Fahrzeug von McLaren hat viele Probleme mit sich gebracht - Mika blieb wegen Motorausfall öfters auf der Strecke. Die Führung in der WM-Gesamtwertung übernahm Häkkinen nach seinem Sieg bei dem Rennen in Montreal Mitte Juni.
Traum ging zweimal in Erfüllung
Am 31. Oktober 1999 nach einem spannenden Wettkampf im japanischen Suzuka ein strahlender Häkkinen, der blondeste aller Rennfahrer: mit McLaren-Mercedes erneut Formel-1-Weltmeister, vor Ralf Schumacher und Eddie Irvine, Ferrari.
Vergessen die "Windabweiser-Affäre" von Sepang (Disqualifikation der Ferrari-Piloten und dem überraschenden Freispruch in Paris), die Häkkinen vorübergehend schon zum Weltmeister gemacht hatte.
Mika Häkkinen, der schon seit langem in Monaco lebt, hat das Ziel aus seiner Jugend erreicht. Die Verbindungen nach Finnland sind jedoch eng geblieben. Wenn immer nur möglich, fliegt Mika mit seinem eigenen Jet auf einen Besuch nach Finnland. Dort kann er sich von dem disziplinierten Leben als Formel-1-Fahrer auf seinem Sommerhaus in Südost-Finnland erholen.
Der Auslandsfinne des Jahres 1999 genießt im Ausland den Ruf eines sympathischen Mannes. Mika, der freundlich, höflich, bescheiden und mit guten Umgangsformen auftritt, macht dadurch gute Werbung für sein Heimatland.
aus: Suomen Silta 4/99, Zeitschrift der Suomi-Seura ry, Mariankatu 8, FIN-00170 Helsinki, Text: Leena Isbom (leicht gekürzt und aktualisiert: LN-Redaktion)
Mika Häkkinen grüßt per Internet seine Fans in der Deutsch-Finnischen Gesellschaft:
» HI FANS! Thanks for all your support in the last season. It was very nice.
» I would not been able to do it without you!
» Mika
» The Flying Finn
» http://mikahakkinen.net
Eintrag am 4.11.1999 im "Treffpunkt" von www.dfgnrw.de
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Mika Häkkinen · Zum Sieger geboren [www.publiscan.fi]
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Mika Häkkinen
Mika jetzt auch schnellster Bergmann der Welt
Er ist momentan sicherlich der bekannteste und vermutlich auch beliebteste Finne. Ein Mega-Star in unserer schnellebigen Welt. Von wem die Rede ist, ist sicherlich mittlerweile klar. Mika Häkkinen, der sympathische, eher zurückhaltende finnische Formel-1-Weltmeister, der Autos mit dem deutschen Silberstern aus Untertürkheim noch bekannter und käuflicher machen soll. Daß man als weltbekannter Sportler auch PR-Termine machen muß, wurde an einem Montagvormittag im August mitten im Ruhrpott deutlich. Hoffentlich hat es Mika auch ein wenig Spaß gemacht. Die Vorgeschichte liest sich folgendermaßen: Ein Sponsor hatte die Idee, in Anlehnung an einen bekannten Werbespruch "Mika go West". Das Ruhrgebiet und das schwarze Grubengold, die Kohle, sind noch immer eng miteinander verbunden, trotz des rapiden Stellenabbaus und des Zechensterbens der letzten Jahre. Was lag da näher, als mit Mika Häkkinen eine Grubenfahrt zu machen und ihn zum Ehrenhauer zu ernennen. Die Idee für den schnellsten Bergmann der Welt war geboren.
Obwohl im Vorfeld wenig bekannt, warteten etliche Mika-Fans vor der Schachtanlage Hugo 2/5 in Gelsenkirchen auf ihren Star. Der kam, wie es sich für einen Formel-1-Piloten gehört, natürlich mit Hubschrauber. Parallelen zwischen Motorsport und Bergbau waren schnell gefunden. RAG-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Neipp wies zur Begrüßung darauf hin, daß in beiden Bereichen die beste Technik und gute Sicherheitsstandards benötigt werden. Nur Teamgeist führe sowohl auf dem Motodrom als auch unter Tage zum Erfolg. Danach ging es für 90 Minuten in 1059 Meter zu den Arbeitsplätzen der Bergleute. Mika fand es imposant. Viel mehr war dem wortkargen Finnen zunächst nicht zu entlocken. Wenig später brachte er es aber auf den Punkt: "Es war wie in einer finnischen Sauna." Klar war ihm dabei sicherlich, daß man sich in der Sauna erholt, die Bergleute aber in der "Saunaluft" hart arbeiten müssen. Als Geschenk gab es danach Grubenlampe, Arschleder und Barbarafigur. Mika war ab sofort Ehrenhauer und präsentierte sich dem Troß an Fotografen mit seiner Ehrenurkunde. Zum Essen gab es die von Herbert Grönemeyer besungene Currywurst mit Pommes. Ob Mika keinen Hunger hatte oder ihm die Wurst nicht geheuer war, bleibt sein Geheimnis. Nur ein paar Kartoffelstäbchen ließ er sich munden.
Enttäuscht waren einige jugendliche Fans. Autogramme gab es nur für wenige Bergleute. Mika verschwand so schnell wieder in den Lüften, wie er gekommen war, im Helikopter. Von da aus konnte er sich noch einmal das Ruhrgebiet anschauen, eine Region, die wie eine Großstadt wirkt, in der aber genauso viele Menschen leben wie in ganz Finnland. Bis zum nächsten Mal im Pott, Mika. Sei jederzeit herzlich willkommen, tervetuloa.
Dieter Gyurcsek
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Kommentar |
Wem die Glocke schlägt ...
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So nicht, bitte!
Eine der großen Straßen, die von Helsinki nach Norden führt. Große Plakattafeln werben. Darunter: "390 km Vaskikello"....? Aha. Sollte man sich merken, oder? Aber war das nicht die öffentliche Tankstelle an der E 4 Richtung Oulu, wo vor einigen Jahren ein großes Schild aufforderte: "Deutsche Reisebusse, bitte weiterfahren!"
Sommer 1999. Ein deutscher Reisebus, allesamt Finnlandfreunde (keine 8-Tage-Nordkap-Touris!). Die Kreuzung, man kann sie kaum verfehlen. Links nach Haapajärvi, rechts nach Pyhäsalmi. Und auf der Ecke - die Tankstelle. Keine normale, zugegeben. Da hat jemand in liebevoller Sammelleidenschaft Glocken zusammengetragen, große, kleine, bronzene, porzellanene, überwiegend aus Deutschland. Außergewöhnlich sicherlich das Glockenspiel aus Meißener Porzellan in der Raststätte selbst.
Kein Schild, man möge weiterfahren? ..... Wegweiser: Busse hier. Ein Busparkplatz, etwas rückwärtig, aber tatsächlich. Kein Haken? - Doch. Aber erst nachdem die Gäste den Bus verlassen haben. Jetzt kann man lesen, was bei der Einfahrt den nackten Rücken zeigte: "Busgruppen! Zutritt 10 DM / Person. Privatgelände". Und wer's nicht begreift - ein weiteres Schild: "Nur gucken, 5 DM!"; dazu die Aufforderung an den Busfahrer, für die komplette Reisegruppe im voraus kräftig zu löhnen. Hoppla!
So nicht! Kein Gucken, kein Eis, kein Kaffee oder Tee, kein Sandwich, kein Glockenkitsch für den Setzkasten. Zurück zum Bus.
Die Rechnung ist aber ohne den Wirt gemacht. Schon kommt eine wohlgeschürzte Bedienung aus der Raststätte gerannt, den Quittungsblock schwenkend. Halt! Hiergeblieben! So sind die gestikulierenden Armbewegungen zu verstehen. Und dann wütende Drohbewegungen gegen den vorbei- und weiterfahrenden Bus.
Ehrlich, wir gucken nicht mehr, sondern fahren künftig immer geradeaus weiter. Es gibt schönere Stellen in Finnland.
Bernhard Marewski
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Es stand in TOMORROW
DFG-NRW - Online
Computermagazine entdecken zunehmend die Bedeutung Finnlands als Schmiede innovativer Ideen auf dem Hightech-Sektor und berichten darüber.
In der jüngsten November-Ausgabe widmet sich TOMORROW, "Deutschlands große Internet-Illustrierte" dem Thema: "Finnland auf Draht. Sie denken bei Finnland an Elche und Saunen? Lesen Sie unsere Reportage über ein Land voll mit Hightech und Handys."
Finnland wird als Multimedia-Nation Nr. 1 vorgestellt. Nicht nur, daß es heute dort mehr Mobilfunk- als Festnetzanschlüsse gibt, auch die Nutzung des Internets gehört zum Alltag. Jeder 3. Finne logt sich regelmäßig ein. Finnland ist Champion in der Telekommunikation. Kein Wunder, bei den Unternehmen.
TOMORROW stellt Nokia vor, einst Gummistiefelfabrik, heute führender Hersteller von Mobilfunkgeräten. Doch die finnische Multimedia-Industrie hat eben mehr zu bieten als Nokia. Im finnischen Silicon Valley in Oulu zum Beispiel arbeiten rund 9.000 Menschen in 170 Firmen an neuen Multimedia-Lösungen. Da gibt es Technopolis [www.sciencepark.com], Medipolis [www.medipolis.com] und das nationale Technologieforschungszentrum VTT [www. vtt.fi] - oder Firmen wie Buscom Oy [www.buscom.fi] mit der Erfindung des "kontaktfreien elektronischen Fahrscheins" oder Acta Systems Oy [www.acta.fi], die Organisationssysteme für die Telemedizin entwickeln.
Den "Marktplatz" für neue Medien findet man in Helsinki. Der "Lasipalatsi" an der Mannerheim-Straße - im Stile des Baujahres 1936 restauriert - gilt als multimedialer Treffpunkt Finnlands. Über 20 Unternehmen haben sich hier eingemietet, TV-Studios, Radiostationen oder die "erste Internetbibliothek der Welt". Und wer möchte, kann mal eben schnell surfen - kostenlos.
TOMORROW versäumt es natürlich nicht, unter der Überschrift "Finnland im Netz" einige treffende Adressen anzugeben, genau sechs an der Zahl:
virtual.finland.fi (Finn. Außenministerium), www.dfgnrw.de (Kontaktsuche finnischer Jugendliche zu Deutschen), www.mek.fi/de (Finn. Fremdenverkehrsamt), www.lasipalatsi.fi/english (Lasipalatsi in Helsinki), www.nokia.com (Nokia), www.expo2000.finland.com (Finn. Expo2000-Info) und natürlich eine der "Hausseiten": www.tomorrow.de/reisen
Daß die Page der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Nordrhein-Westfalen mit aufgeführt ist, freut uns natürlich besonders - bescherte uns dies doch einen kräftigen Zuwachs an Besuchern. Die Zahl liegt inzwischen bei 30 bis 40 Nutzern am Tag. So an die 1.000 "Besucher" im Monat kommen da schnell zusammen.
Der "typische User" wählt sich montags zwischen 12:00 und 12:30 ein, nutzt Netscape4 unter Windows 95 bei 800x600 Screen Resolution. Über die Hälfte kommt aus Deutschland, aber auch aus Japan, Australien und Argentinien findet man zu www.dfgnrw.de
Einheitliche Internet- und Mail-Adressen der DFG-NRW
Zunehmend präsentieren sich DFG-Bezirksgruppen Nordrhein-Westfalens mit eigenen Seiten im Netz, die sie eigenverantwortlich pflegen. Dazu gibt es eine gemeinsame Plattform inklusive Mail-Adressen
www.finland.de/dfg-[bezirksgruppe]
dfg-[bezirksgruppe]@finland.de
Auch für den DFG-Landesvorstand gibt es ein eigenes eMail-Verzeichnis:
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