Landesnachrichten Zeitschrift der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. Nr. 100 - November 2000
Lahti Lahti liegt in Südfinnland, etwa 100 km von der finnischen Hauptstadt Helsinki entfernt. Dank der guten Verkehrsverbindungen ist Lahti leicht mit dem Flugzeug, Bus und der Bahn zu erreichen. Der internationale Flughafen Helsinki-Vantaa liegt etwa eine Autostunde entfernt. Lahti verfügt über eine vielseitige Gewerbestruktur. Die Stadt ist auch heute noch das Zentrum der finnischen Möbelindustrie. Gleichzeitig hat aber die Bedeutung des Dienstleistungsgewerbes und der Hochtechnologieunternehmen zugenommen. 35 % der Einwohner werden von der Industrie und 65 % vom Dienstleistungsgewerbe beschäftigt. Design, Qualität und Umweltkenntnisse bilden die drei Stützpfeiler für die Erfolge der Stadt. Die Fachhochschule Lahti ist eine der renommiertesten und hochrangigsten finnischen Fachhochschulen. Auch andere Hochschulen, wie z.B. die Technische Universität Helsinki und die Universität Helsinki, haben ihre Zweigstellen in Lahti. In Lahti gibt das ganze Jahr hindurch viele Veranstaltungen. Im Februar nächsten Jahres finden in Lahti bereits zum sechsten Mal die Nordischen Skiweltmeisterschaften statt, die von der Zuschauerzahl her die größte Veranstaltung der Stadt ist. Für Sport und Freizeitaktivitäten bietet Lahti ausgezeichnete Möglichkeiten durch das moderne Sportzentrum und die abwechslungsreiche Umgebung. Das Kongress- und Konzertzentrum, das Sibelius-Haus, und zahlreiche andere Institute bieten vielseitige Kulturerlebnisse. Das Stadtorchester Lahti, “Sinfonie Lahti”, ist auch international sehr anerkannt und spielt meisterhafte Kompositionen in seinem eigenen Konzertsaal des Sibelius-Hauses. Das erneuerte Hafengelände mit den umliegenden Parkanlagen ist zum Wohnzimmer aller Bewohner der Stadt geworden. Alles in allem ist Lahti bekannt für seine guten Erholungsmöglichkeiten, für seine ausgezeichnete Lage und für seine freundlichen Bewohner.
Lahti - die Stadt des Sibelius-Hauses Das größte öffentliche Holzgebäude, das seit hundert Jahren in Finnland errichtet wurde, ist das Sibelius-Haus, das Kongress- und Konzertzentrum, das im März 2000 eröffnet wurde. Die einzigartige Akustik des Konzertsaals hat die Begeisterung vieler Musikexperten in der ganzen Welt ausgelöst. Das Haus bietet auch ausgezeichnete Kongressräume für mehr als tausend Personen, umgeben von einer wunderschönen Seenlandschaft. Architektonisch sind in dem Sibelius-Haus Neues und Altes auf eine sehr interessante Weise kombiniert worden. In bestem Einvernehmen stehen alte rote Backsteine, neue Birkenrindenflächen, Rauchbirkenparkett, Riesenpylonen aus Holz und die großen Fensterflächen, die sich zum See hinausbreiten. Im Februar nächsten Jahres richten sich die Blicke der Wintersportfreunde wieder auf Lahti, Gastgeber für die Nordischen Skiweltmeisterschaften, die bereits zum sechsten Mal hier stattfinden. Die auf dem Salpausselkä-Landrücken jährlich stattfindenden internationalen Skiwettkämpfe erfreuen sich großer Beliebtheit in Finnland. Man spricht hier von einem besonderen Lahti-Geist. Er entsteht durch die Begeisterung des Publikums, die gute Organisation und die günstigen Verhältnisse. Man kann sich gut vorstellen, was für ein Geist während der WM-Spiele in Lahti herrschen wird!
In Tampere [Karte] kommt jedermann auf seine Kosten - egal ob man nun der Kultur oder der Natur zugetan ist. Das Zentrum ist gemütlich klein, fast alle Sehenswürdigkeiten sind in Reichweite eines Spaziergangs. Außergewöhnliche Institutionen findet man unter kulturellen Angeboten: das einzig verbliebene Lenin-Museum, das Mumintal, in dem sich jung und alt daheim fühlen, geschweige denn das Spionagemuseum, dessen Lügendetektor leere Sprüche entblößt.
Nicht bloß alt ... - Das Sara-Hilden-Kunstmuseum wartet mit einer großartigen Sammlung moderner Kunst auf: Picasso, Bonnard, Christo, Segal - im Frühjahr 2001 auch der Franzose Bemard Piffaretti und im kommenden Sommer der große finnische Holzmeister Kain Tapper, der in zehn Jahren keine Ausstellung gegeben hat. Die Domkirche unbedingt besuchen! - Der Tempel - 1907 aus lokalem Granit fertiggestellt - ist ein vorzüglicher Repräsentant des nationalromantischen Stils. Der in den meisten lutheranischen Kirchen ungewohnte reichhaltige Dekor wurde von den renommierten Künstlern Hugo Simberg und Magnus Enckell geschaffen. Einen Kontrast zu der Domkirche bietet die moderne Kaleva Kirche (1966), die nach der Fertigstellung im Mund des Volks mit dem Namen “das Seelensilo” bekannt wurde. Die Architekten Raili und Reima Pietilä schafften hier einen ganz neuen symbolischen Stil, der ihnen in der weiteren Produktion ein typisches Merkmal geworden ist.
Wald und Wasser bedeuten jedem Finnen viel - zu jeder Jahreszeit. Im Winter Eisangeln und Skilaufen, im Herbst Beeren und Pilze - den Fischbestand nicht zu vergessen! - und im Sommer das Plätschern der Wellen und die Vögel im Wald .... Paddeln, Rudern, Segeln, Dampferfahrten .... saunen, schwimmen, Wurst grillen.
Doch lebt man nicht von der Kultur oder von reinem Luft allein. Tampere ist es zwar besser ergangen als so mancher anderen Industriestadt, denn der rasante Strukturwandel hat nicht den befürchteten Niedergang mit sich gebracht, sondern eher einen neuen Aufschwung - natürlich nach teilweise schweren Entscheidungen. Die Schwerindustrie zerbröckelte, mußte sich andere Geschäftsfelder suche. Man setzte auf Forschung und Produktentwicklung und hatte damit den richtigen Dreh. Neue Unternehmen der Informations- und Medizintechnologie brachten neuen Aufschwung und siehe: jetzt kann Tampere sich brüsten, die Entwicklung sowohl in Finnland als auch in Europa - teilweise sogar global - anzuführen. Die Liste der Marktführer ist lang und reicht von Gesteinsbohrern über Portalhubwagen bis zu gehenden Waldmaschinen - und die Handys nicht zu vergessen! Tampere gewinnt immer mehr und mehr Einwohner, heute liegt die Zahl an die 194.000. “Firmen siedeln sich dort an, wo sich ihre Mitarbeiter wohl fühlen. Die Pflege und Ausbildung der Kinder, die allgemeine Sicherheit, das Hobby- und Freizeitangebot sind dabei wichtige Faktoren”, sagt Juha Kostiainen, Direktor des Gewerbeamts der Stadt. Und wo sich der Ureinwohner wohl fühlt, gefällt es auch den Besuchern!
Das Herz der Saimaa-Seenlandschaft
Die Geschichte von Mikkeli beginnt am Ende des vorigen Jahrtausends. Den Namen Mikkeli bekam die Siedlung im 16. Jahrhundert nach dem Schutzpatron, dem Heiligen Michael. Die Stadtrechte bekam Mikkeli 1838, damals betrug die Anzahl der Einwohner gerade 63. Nach dem Zusammenschluss der Stadt Mikkeli, der Landgemeinde Mikkeli und des Dorfes Anttola, der Anfang 2001 stattfindet, wird Mikkeli 47.000 Einwohner haben, damit ist es die fünfzehntgrößte Gemeinde in Finnland. Im vorigen Jahrhundert spielte die Stadt Mikkeli eine wichtige Rolle in der finnischen Geschichte. Das Hauptquartier von Marschall Mannerheim befand sich während der drei Kriege, die Finnland seit der Selbständigkeitserklärung zu führen hatte, in Mikkeli. Auch heute noch findet man hier Spuren seiner Tätigkeit in Straßennamen und Gebäuden. Geschichten von Marschall Mannerheim hört man im Hauptquartiermuseum und im Telephon- und Telegraphenzentrum Lokki. Wer an mehr Kriegsgeschichte interessiert ist, findet sie im Infanteriemuseum, in alten Holzkasernen inmitten eines schönen Parks. Nicht umsonst sagt man vom Marktplatz, dass man dort den Herzschlag der Stadt vernehmen könnte; die Zeitung der Hauptstadt, Helsingin Sanomat, nennt den Marktplatz einen der schönsten in Finnland.
Die Holzkunstausstellung in Juva ist die größte in Skandinavien. Das Kunstzentrum "Taidekeskus Salmela" in Mäntyharju wurde von dem Klub der Reisejournalisten als die beste Kultursehenswürdigkeit des Jahres 2000 benannt: dort lernt man die Klassiker der finnischen Moderne kennen. Auf dem Weg dorthin kann man gleichzeitig noch auf der Hauptverkehrsstraße 5 bei Vihantasalmi über die größte Holzbrücke der Welt fahren. Wer sich für uralte Kunst interessiert, der wird Astuvansalmi bei Ristiina besuchen, wo man 5000 Jahre alte Felszeichnungen besichtigen kann. Schon 1993 haben die Reisejournalisten das Kunsthandwerkszentrum “Alter Pfarrhof Kenkävero” zum besten Reiseziel in Finnland erklärt. Dort bekommt man einen guten Überblick über das Schaffen der Kunsthandwerker und kann gleichzeitig einheimische Delikatessen probieren. Für Urlauber, die mit der ganzen Familie kommen, ist Nummer 1 in Mikkeli das Ferienzentrum Visulahden Matkailukeskus mit seinen Kleinautos, der Wasserlandschaft und dem Wachskabinett. Jeder Besucher ist willkommen beim Paddeln, Fahrradfahren oder Angeln - oder bei einer Kreuzfahrt mit Mittagessen. In der Sommersaison werden wöchentlich entsprechende Veranstaltungen organisiert. Für die Freunde des Golfs besteht die Möglichkeit, sich ihrem Sport direkt am Saimaaseeufer zu widmen oder aber während des ganzen Jahres unter Dach. Im Winter führt das Skifahren auf der gespurten Loipe, eine Fahrt im Motorschlitten und auch Reiten die Beliebtheitsliste an. Auch eine kleine Gruppe kann einen Ausflug mit richtigen Schneeschuhen machen. Für die Unterkunft stehen verschiedene Möglichkeiten - von Häuschen bis zu 4-Sterne Hotels - zur Verfügung. Die Festtische der Landgüter werden mit Delikatessen aus der Gegend gedeckt. Die Seenlandschaft der Mikkeli-Region hat schon viele Gäste durch ihre Schönheit bezaubert. So ist etwa die Grüne Straße von Anttola nach Puumala ein Wunder an Landschaftsschönheit. In ihrer Weise findet man aber in allen Gemeinden im und um den Saimaa-, Puulavesi- und Kyyvesi-See Landschaften, die die Natur selbst zu Kunstwerken gemacht hat. In der Region erhält man in allen Touristen-Informationen den Veranstaltungskalender des Sommers und eine Broschüre “Man trifft sich in Seenfinnland”, die den Besuchern helfen, das schnell zu finden, was sie wissen möchten.
Landesnachrichten Edition 100 Savonlinna - Perle im Saimaa Kuopio - ein Steckbrief Kokkola - die Stadt der Schulen und der Kultur Oulu - POEM ... neue Wege im Silicon-Valley Filmproduktion in Oulu: 3 Sunny Days Kemi - Die Stadt der Schneeburgen, des Naturtourismus und der modernen Technologie Reisen Santa, Schnee und Schlittenhunde - Finnland-Winter 2000/2001 Skispringen für jedermann in Kuopio Wirtschaft Fortum - Strom aus dem Norden Bildung Zum Studieren nach Finnland Musik · Film · Rezensionen Buchprojekte der DFG Nightwish
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