Landesnachrichten Zeitschrift der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. Nr. 100 - November 2000
Landesnachrichten Edition 100 Lahti - Skispringen · Sibelius · Studenten Tampere - Die grüne Stadt zwischen den blauen Seen Region Mikkeli - das Herz der Saimaa-Seenlandschaft Savonlinna - Perle im Saimaa Kuopio - ein Steckbrief Kokkola - die Stadt der Schulen und der Kultur Oulu - POEM ... neue Wege im Silicon-Valley Filmproduktion in Oulu: 3 Sunny Days
In Kemi [Karte] am Ende des Bottnischen Meerbusens bietet jede Jahreszeit Erlebnisse: im Winter dicke Schnee- und Eismassen, im Frühling leuchtende Schneefelder zum Skilanglauf, die nachtlose Nacht des Sommers und die herbstliche Farbenpracht, “ruska” genannt, vor der beruhigenden Polarnacht “kaamos”, die zu Weihnachten ihren Höhepunkt erreicht. Neben der traditionellen Holzveredelungsindustrie ist die Stadt Kemi immer mehr bekannt für ihre Dienstleistungen im Bereich der modernen Technologie und des Tourismus. Die SchneeBurg und die Eisbrecherkreuzfahrten ziehen Gäste aus aller Welt an. Obwohl Kemi vom übrigen Europa aus betrachtet sehr weit entfernt liegt, sind die Verkehrsverbindungen erstaunlich schnell und mühelos. Der Flug von Berlin dauert fünf Stunden und von Helsinki eine Stunde. Mitten durch Kemi verlaufen die Europa-Straße 4 und die Hauptlinie der Finnischen Eisenbahn und im Hafen der Stadt enden die Fahrrinnen des Bottnischen Meerbusens. Das im Jahre 1869 gegründete Kemi liegt am Tor zu Lappland, und das ist ein guter Platz, seine exotische Fahrt nach Lappland anzufangen. Die bedeutendsten Arbeitgeber der Stadt sind zwei Holzverarbeitungsfabriken, der zweitgrößte Papierhersteller in der Welt, das Werk StoraEnso, und das Zellulose und Verpackungskarton herstellende Großwerk Metsä-Botnia. Die Stadt versucht, Gewerbe auf die Gebiete von Tourismus und Technologie stark zu erweitern. Digipolis - das Technologiedorf von Kemi Digipolis ist eine Konzentration von Unternehmen moderner Technologie, die heute etwa dreihundert Fachkundige beschäftigt. Es ist zu erwarten, dass spätestens im Jahre 2006 die Anzahl der Beschäftigten 750 beträgt. Das Technologiedorf steht in enger Zusammenarbeit mit der großen Technologiekonzentration von Oulu, das hundert Kilometer südlich von Kemi liegt. Digipolis mit den Unternehmen und die Kemi-Tornio Fachhochschule mit der technischen Einheit werden in naher Zukunft den vierten Stützpunkt des Erwerbslebens neben den Holzveredelungswerken und dem Stahlwerk von Outokumpu bilden. Die Schwerpunkte von Digipolis sind in den Bereichen der Elektronik, der Computertechnik und der Umwelttechnologie, deren Vertreter z.B. die Firmen Nokia Networks und Fincitec sind.
Die SchneeBurg von Kemi, die die Stadt weltberühmt gemacht hat, wird im nächsten Winter wieder als eine massive und märchenhafte Sehenswürdigkeit und Schauplatz der Veranstaltungen errichtet. Die Burgmauern werden u.a. Schneehotel, Schneekapelle, Restaurantservice und Geschäft der hochqualifizierten SchneeBurg-Produkte beherbergen. Die Kinder sind Ehrengäste auf der SchneeBurg und können spannende Abenteuer erwarten. Die erste im Jahre 1996 gebaute SchneeBurg war die größte in der Welt und wurde in Guinnes' Buch der Rekorde aufgenommen. Jahr für Jahr hat man im Bau der Burg immer mehr auch Einzelheiten beachtet. So bietet die SchneeBurg jedes Jahr etwas Neues im Gebiet des Schneebaus. Um die Qualität und die fortwährende Entwicklung der Unternehmen zu garantieren, ist die Burg nach dem Qualitätssicherungssystem ISO 9001 zertifiziert. Die sechste SchneeBurg in Kemi eröffnet ihre Pforten beim nächsten Mal am 16.2.2001 und schließt am 16. April. Das BurgDorf wird schon im Dezember eröffnet. Auf zur arktische Kreuzfahrt mit dem Tourismus-Eisbrecher Sampo Der weltweit einzigartige Touristen-Eisbrecher Sampo hat seinen Heimathafen in Kemi, von wo aus er Touristenkreuzfahrten von Mitte Dezember bis Ende April macht. Das Schiff hat 30 Jahre lang als Hochsee-Eisbrecher gedient und Fahrrinnen gebrochen. Als Touristeneisbrecher dient die “Sampo” seit 1988. Im letzten Winter kamen 97 % der zehntausend Reisenden von außerhalb Skandinaviens. Das außen schmucklose Fahrzeug beherbergt mit Edelholz und Messing schön ausgestattete Salons und Kabinette und ein Restaurant, die während der ganzen Fahrt den Reisenden zur Verfügung stehen. Die Verhältnisse auf dem vereisten Meer wechseln von -40° C bis +10° C im Frühlingswinter. Die Reisenden haben die Möglichkeit, auf dem Eis zu wandern und im Eisloch im wasserdichten Thermoanzug zu schwimmen. Die Fahrten sind vollkommen sicher. - Fischgrund zum Lachsfang mit guten Dienstleistungen Die Insel Vallitunsaari, die an der Mündung des Flusses Kemijoki nur neun Kilometer vom Zentrum von Kemi entfernt liegt, ist mit naheliegenden Gewässern ein guter Fangplatz für Sportangler. Die Flussmündung bietet das ganze Jahr hindurch die Möglichkeit, auf verschiedene Arten zu fischen: vom Ufer aus oder aus dem Boot mit der Spinnangel, auf dem Fluss und dem Meer durch das Eisloch und auch auf offener See kann man fischen. Im Angelzentrum Kemijokisuu stehen Unterkunft- und Restaurantservice den Anglern zur Verfügung, man kann dort alle nötigen Fischgeräte mieten und die Angellizenzen kaufen, auch für die naheliegenden Flüsse Torniojoki und Simojoki. Das durchschnittliche Gewicht des Lachses des Flusses Kemijoki war im Juni fast 8 kg und auch die Meerforellen waren mehrere Kilo schwer. Der Perämeri-Nationalpark bietet gute Möglichkeiten zu Ausflügen Einen Ausflug kann man bei der Information des Nationalparks anfangen, wo man Bilder, Karten und Broschüren vorhanden sind. Die Fläche des Parks umfasst 16.000 ha, davon Boden nur 250 ha. Die Inseln werden von weiten und klippenreichen Untiefen umgeben. Auf den Inseln nisten etwa sechzig Vogelarten, und im Meer trifft man zwei Arten von Robben, die Ringelrobbe und die Kegelrobbe. Vielseitige Kulturereignisse Kemi bietet Kulturerlebnisse auf verschiedenen Gebieten und viele Möglichkeiten zum Arrangieren von Veranstaltungen und Begebenheiten. Das Kulturzentrum der Stadt beherbergt Hauptbibliothek, Theater, Kunstmuseum, zwei Auditorien, Kino, Restaurant und Café. Die zahlreichen Ausstellungen des Kunstmuseums stellen einen Querschnitt durch die heutige bildende Kunst und auch regionale Exotik dar. Das Stadttheater von Kemi ist eines von den nördlichsten Fachtheatern in der Welt. Sein Repertoire reicht von lappischen Legenden bis zu internationalen Klassikern. Sportmöglichkeiten draußen und drinnen In Kemi gibt es in jeder Jahreszeit gute Möglichkeiten, draußen und drinnen Sport zu treiben. Im Winter wird in der Umgebung der Stadt ein Loipennetz von 140 km instandgehalten, 20 km sind beleuchtet. Eine Besonderheit sind im Frühling die “Sonnenloipen” auf den Eisfeldern des Meeres. Wenn das Wasser offen ist, bietet das Meer gute Möglichkeiten zum Bootfahren und Segeln, z.B. bei dem Wettbewerb “Course Kemi”. Es stehen auch verschiedene Sporthallen zur Verfügung, u.a. die vor einigen Jahren erneuerte und erweiterte Schwimmhalle und die zu den größten in Europa gehörende Sporthalle mit erdhartem Boden.
Santa, Schnee und Schlittenhunde In den Schneemonaten ist Finnland ein Mekka für Langläufer. Die Loipen führen direkt von der Haustür in die weißen Weiten. Wer auf Alpin-Ski umsteigen möchte, findet unverbrauchte Pisten in gut erschlossenen Wintersportrevieren. Schneeurlaub in Finnland, das ist aber auch Spaß mit Rentieren und Huskies, eine Safari mit dem Schneemobil und Eislochangeln. Oder wie wär's mit einer Kreuzfahrt auf dem Eisbrecher oder gar einer Nacht im Iglu? Und auch das gibt es in Finnland: die weltgrößte Burg aus Schnee. Was der finnische Winter zu bieten hat, stellt umfassend der Katalog “Winterzauber Finnland” für die Saison 2000/2001 vor. Preiswerte Reiseofferten nach Finnland sind im neuen Katalog “Jetzt mehr vom Winter” zu finden. Die neuen Winterkataloge sind kostenlos erhältlich bei Lessingstr. 5 · D-60325 Frankfurt Tel.: 069-50070157 · Fax: 069-7241725 eMail: finnland.info@mek.fi www.finnland-ferien.com
Schnupperkurse an der Schanze Wer schon immer mal einen Schanzensprung wagen wollte, hat jetzt in der Skisprung-Schule in Kuopio die Gelegenheit, die technischen Grundlagen dafür zu lernen. Der Kurs “Skispringen für jedermann” steht jedem Interessenten offen. Einzige Voraussetzung sind richtiges Winter-Outfit und ein wenig Abenteuerlust. Im Preis von 300 FIM (ca. 100 DM) sind die Ausrüstung inklusive Skier, Helm und Stiefel sowie Unterricht inbegriffen. Der Schnupperkurs dauert vier Stunden und führt ein in die Grundelemente des Skispringens wie Geschwindigkeit, Reaktionsschnelle beim Absprung, das Gefühl beim Fliegen und das Erfolgserlebnis der Landung. Das Wintersportzentrum Puijo in Kuopio ist mit über 40 km präparierten Loipen auch ein Paradies für Langläufer. Schon ab 1.750 FIM (umgerechnet etwa 580 DM) kann man hier einen siebentägigen Skiurlaub verbringen. Im Preis enthalten sind neben der Übernachtung mit Halbpension die Langlauf-Skiausrüstung sowie zehn Stunden geführte Skiwanderungen. Finnische Zentrale für Tourismus eMail: finnland.info@mek.fi
Strom aus dem Norden Von Pekka Vänttinen Ein starker Faktor möchte auf diesem Markt auch Fortum werden, das zweitgrößte Energieunternehmen des europäischen Nordens. Seine Tätigkeit erstreckt sich über die gesamte Produktionskette, von der Erzeugung zur Veredlung, auf Belieferung, Marketing und Engineering im Zusammenhang mit Energie sowie Gebrauch und Wartung. Im Ostseeraum ist Fortum Marktführer als Hersteller und Lieferant von umweltfreundlichen Ölerzeugnissen. Die Kundschaft erstreckt sich von Großunternehmen bis hin zum privaten Verbraucher. Der in 30 Ländern tätige Konzern hatte vergangenes Jahr einen Umsatz von 8.232 Mio. Euro, bei mehr als 17.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. In einer Branche, die vorausschauende Geschäftsplanung fordert, ist Deutschland für Fortum ein recht neues Gebiet. Eine Vertretung in Deutschland wurde Anfang der neunziger Jahre etabliert. Bei Öffnung des Markts scheint das Unternehmen allerdings einen Schnellstart erreicht zu haben. Fortum ist eines der ersten ausländischen Energieunternehmen, die sich im Land ein wirkliches Standbein geschaffen haben. “Die gesamten neunziger Jahre waren eine Zeit umfassender Marktbearbeitung und Projektklärung. Den eigentlichen Durchbruch schafften wir im letzten Jahr, als es uns glückte, den in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen tätigen Energielieferanten Elektrizitätswerk Wesertal GmbH zu übernehmen. In der bayerischen Stadt Burghausen bauen wir für das Unternehmen Wacker-Chemie ein Kraftwerk für Gasbetrieb, und in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern verfügen wir über ein Grundstück für ein großes, gasbetriebenes Kraftwerk. Außerdem verkaufen wir Strom an etwa zwanzig kommunale Elektrizitätswerke”, zählt Eero Auranne, Chef der Fortum-Aktivitäten in Deutschland, auf. Was sind der Mehrwert und das Spezialkönnen, mit denen Fortum in Mitteleuropa zum Sprung anzusetzen gedenkt? “Die Stärke von Fortum sind die Erfahrungen, die wir im Norden, auf dem liberalsten Strommarkt Europas gewonnen und die wir erfolgreich beispielsweise dem englischen Markt angepasst haben. Unsere Stärke sind die konkurrenzfähigen und umweltfreundlichen Kombikraftwerke für Strom und Wärme, vor allem aber das Angebot an vielseitigen Energie-Dienstleistungen für unsere Kunden. Auf den Monopolmärkten war Energie ja kein Produkt im herkömmlichen Sinne, sondern ein gegen Bezahlung nach Art von Steuern erhältliches, unentbehrliches Gut, dessen Herkunft die Verbraucher kaum hinterfragt haben - bestenfalls haben sie über schlechten Service und hohe Preise geklagt. Auf freien Konkurrenzmärkten ist die Situation eine andere. Die Kunden benötigen Dienstleistungen und Lösungen für ihre Probleme”, konstatierte Auranne. Auf der EXPO2000 stellte Fortum die Vielseitigkeit seiner Energielösungen und seine Vorreiterrolle im E-Commerce erfolgreich vor und konnte so seinen Bekanntheitsgrad weiter steigern. aus: Finnland - EXPO2000 - 3/2000
Zum Studieren nach Finnland Von Michael Szurawitzki Ausbildung, Lebensgefühl, Freiheit, Rebellion? Vielleicht was ganz anderes? Eine allgemeine Definition scheint schier unmöglich, jeder Studierende hat seine eigene Geschichte zu erzählen - so auch ich. Oops - ich habe mich noch nicht vorgestellt: Mein Name ist Michael Szurawitzki, ich bin 23 Jahre alt, aus Essen, DFG-Mitglied und habe das akademische Jahr 1999/2000 in Turku verbracht. Vorher studierte ich sechs Semester lang in Bochum Englisch und Geschichte (Abschluss Staatsexamen). Als Sohn einer Finnin und eines Berliners besitze ich die doppelte Staatsangehörigkeit, und mir war schon lange klar, dass mich ein Auslandsaufenthalt während des Studiums nach Finnland führen würde. “Das Lebensgefühl dort oben ist einfach lockerer und für mich persönlich bei weitem besser als in Deutschland.” Das war meine Meinung, bevor ich im August letzten Jahres meine Sachen packte und in den Flieger stieg. Wie kommt es, dass ich so denke? Zuerst sind da die positiven Kindheitserinnerungen - jeden Sommer vier Wochen Lappland (Posio) bei den Großeltern, dazu regelmäßig zu Ostern in den Schnee von Rovaniemi - herrlich. Aber das nur am Rande. Den größten Anteil an dieser Voreingenommenheit hat, so paradox es klingt, die finnische Armee, in der ich nach dem Abitur 1995 acht Monate lang Dienst schieben musste. Dort merkte ich, dass ich mit dem Gros der Finnen auf Anhieb klarkam. Von meinen Kommilitonen in Bochum kann ich das so nicht unbedingt sagen. So dachte ich mir: Wenn die finnischen Studenten ähnlich gut drauf sind wie meine Kumpels beim Militär, dann muss das einfach eine Nummer besser sein als meine bisherigen akademischen Erfahrungen in Deutschland. Das klingt nach einer Milchmädchenrechnung, zugegeben. Nur in meinem Fall ging diese auf! Während der gesamten Zeit in Turku habe ich mich nicht eine Minute nach “daheim” zurückgesehnt, und mein Abschied auf Zeit zwecks Examen in Bochum (danach gehe ich definitiv ganz nach Finnland!) machte und macht mir Kopfschmerzen. In Turku war ich ein Miteinander-Studieren in netter Umgebung, massig neue Freundschaften, internationales Flair sowie Parties en masse gewohnt - in Bochum hingegen ein vereinsamtes Vor-sich-hin-Gewurstel im Schatten von Beton-Hoch-häusern, gegen die Plattenbauten der früheren DDR Architekturpreise hamstern würden. Deswegen ist das Klischee vom gefühlskalten, schweigsamen Finnen, der erst nach dem fünfzehnten Bier auftaut, meiner Meinung nach nur bedingt richtig. Natürlich gibt es solche “Prototypen”, keine Frage. Aber der Grund für dieses Vorurteil bei vielen Nichtfinnen (diese Meinung erhalten erstaunlich viele Austauschstudenten auch nach ihrem Jahr in Finnland aufrecht!) ist wohl die Sprachbarriere. Wenn zwei Leute, sagen wir, in höchstens mittelmäßigem Englisch über einen komplexen Sachverhalt sprechen und, wie in Finnland üblich, nicht um den heißen Brei herumgeredet wird, dann führt das mitunter zu Irritationen. Diese Schwierigkeiten stellten sich mir nicht in den Weg, da ich Finnisch annähernd perfekt spreche und schreibe. So war es eigentlich kein großes Problem, mit der lokalen Studentenbevölkerung “warm” zu werden. Einmal ein paar Leute kennengelernt, lief alles (beinahe) wie von selbst: Hier ´ne Party - da ´ne Party, und der Freundeskreis wuchs stetig. Studiert habe ich nicht so viel wie sonst, aber mein Ziel war es, herauszufinden, ob Finnland ein Platz sein könnte, an dem ich später einmal leben könnte. Die Antwort heißt eindeutig: ja! Trotzdem an dieser Stelle aber einiges zum Studium im Sinne von Seminaren, Wohnen etc.: Der akademische Alltag unterscheidet sich in Bochum und Turku nicht wesentlich - hier wie dort müssen Deadlines eingehalten, Vorlesungen besucht, Seminararbeiten verfasst werden. Der große Spalt tut sich auf, nachdem das Tagwerk an der Uni getan ist. Während in Bochum nach fünf alles hektisch nach Hause pendelt (mitunter bis 100 km/Tag/Richtung !!), damit Mami das Schnitzel nicht anbrennt, wohnt hier jeder Studierende nicht mehr zu Hause. Ich kenne keine einzige Ausnahme. Das Maß an Selbständigkeit ist in Finnland um ein Vielfaches höher; ich bin sicher, andere Studenten mit Erfahrungshorizont Deutschland/ Finnland werden jetzt nicken. Außerdem bekommt jeder (!) Student, der dort seinen Abschluss macht, vier Jahre lang pro Monat vom Staat ca. 500,- DM “Stütze” (opintotuki) und zwei Drittel seiner Miete bezahlt. Damit ist der Zwang nicht so groß, sich in Nullacht-fuffzehn-Nebenjobs zu verschleißen, während eigentlich die nächste Hausarbeit geschrieben werden müsste. Soweit die Kurzversion meiner Geschichte, die angemessen erzählt sicherlich mindestens das Zwanzigfache dieses Artikels an Platz verschlingen würde. Die hier wiedergegebenen Standpunkte sind meine subjektiven Ansichten und keinesfalls als allgemeingültige Fakten zu verstehen! Ich möchte abschließend noch zweierlei bemerken: Erstens wünsche ich mir, dass sich durch diesen Artikel Studenten, die mit dem Gedanken spielen, nach Finnland zu gehen, aber noch mit sich hadern, ermutigt fühlen. Die andere Sache ist, dass ich nur zu gern bereit bin, auf alle möglichen Fragen zum (Studenten-)Leben in Finnland zu antworten. Unter Mobil 0170-4835970 oder eMail: pomade@hotmail.com stehe ich gerne Rede und Antwort. Yhteyksiin! Michael Szurawitzki
der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Mit Unterstützung der Deutsch-Finnischen Gesellschaft e.V. erschienen folgende Bücher:
“Kanteletar - Alte finnische Volkslyrik”
Kalevala
Finnland spezial
“Das Regierungssystem Finnlands”
“Als Großvater auf Skiern nach Finnland kam”
“Finlandia - Bonn”
“Finnlands deutsches Königsabenteuer 1918” Ausführlichere Hinweise zu den genannten Bücher finden sich in den Landesnachrichten Nr. 96
“Mensch & Natur - Alvar Aalto in Deutschland”
“Im Konfliktfeld zwischen Ost und West”
“Helsinki & Südfinnland selbst entdecken” Ausführlichere Hinweise zu den genannten Bücher finden sich in den Landesnachrichten Nr. 98 Neu im Angebot
Bierfahrt nach Schleusingen
Pessi und Illusia. Die Elfe, die ihre Flügel verlor.
Bücher sind im Buchhandel erhältlich.
Oder: Bestellungen direkt an die Verlage oder an: Burkhart E. Poser Lloyd-G.-Wells-Str. 31 · 14163 Berlin Die Preise verstehen sich zuzüglich Versandkosten. Stand: 21.2.2000
Nightwish Von Daniela Günther Erregte das Debüt “Angels fall first” 1997 vor allem in der finnischen Heimat Aufsehen, bedeutete “Oceanborn” 1999 kompositorisch und - dank Mikko Karmilla produktionstechnisch - den entscheidenden Schritt in die breite Öffentlichkeit. Das Album konnte sich auf Anhieb in den deutschen Album-Charts plazieren und erreichte in Finnland Gold-Sta-tus. Diese Erfolge ermutigten Nightwish zu weiteren Experimenten. So veröffentlichte man zur letztjährigen Sonnenfinsternis als eine Art Soundtrack die Single “Sleeping Sun”, die nicht nur wie ihre Vorgänger in Finnland vergoldet wurde, sondern auch in Deutschland die Top 100 der Single-Charts knackte. Ohne sich eine Verschnaufpause zu gönnen, veröffentlichte die Band im Mai dieses Jahres das Album “Wishmaster”, dessen Material eine Spur straighter und kompakter scheint. Obwohl man bei Tracks wie “The Kinslayer”, “Fantasmic” oder dem Titelsong wieder die gnadenlose Schärfe fliehender Gitarrenriffs findet, gibt es auch Stücke, die sich den Weg ins Ohr erheblich ruhiger und eingängiger bahnen. Aufgenommen in den legendären Finnvox- sowie Caverock-Studios ist Nightwish mit “Wishmaster” bestimmt eines der bewegendsten und ungewöhnlichsten Metal-Alben dieses Jahres gelungen, bei der Technik und Seele zu einer Einheit verschmelzen.
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